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GC Unihockey | 23.10.2020

UNIHOCKEY | NOEL SEILER, ERFOLGREICHER ROOKIE

Auf diese Saison hin wurden fünf eigene Junioren, die über eine U21-Lizenz verfügen, in das Kader des NLA Teams aufgenommen: David Dürler und Samuel Volkart haben bereits 2019/20 im Fanionteam auf sich aufmerksam gemacht und wollen jetzt einen Stammplätze erobern. Alan Strässle, U19 Nationalspieler, hatte seine ersten NLA-Einsätze bereits 2018/19, ehe er in der letzten Saison wegen eines Auslandaufenthaltes nur in der U21 spielte. Mit Moritz Wenk schafft es auch der jüngere Bruder von Florian ins NLA-Kader. Und der Fünfte und Jüngste im Bunde, Noël Seiler, offensiver Rechtsausleger, führte sich im ersten Ernst-Einsatz gleich mit einem Treffer und der Wahl zum "Best Player" erfolgversprechend ein.

Eine Entwicklung nach Mass

Der in Schöftland wohnhafte Noël Seiler kam 2018 von Floorball Köniz zum Grasshopper Club, wo er noch ein Jahr in der U18 spielte und als Topskorer auf sich aufmerksam machte, sodass er gleichzeitig auch Einsätze in der U21 bekam, bevor er in der letzten Saison definitiv in die höchste Junioren-Klasse aufstieg. Aufgrund seiner Anlagen und guten Leistungen konnte er sporadisch mit dem Fanionteam trainieren: "Das war eine coole Sache", erzählt der smarte Noël Seiler. "Meistens haben wir jungen Spieler beim Vorbeigehen den "Grossen" beim Training zugeschaut. Und dann plötzlich mit ihnen zu trainieren, das war schon etwas Besonderes." Nun, dieses Gefühl kann er seit dieser Saison vier- bis fünfmal wöchentlich geniessen. Plötzlich ist er Teil des Fanionteams, auch wenn er, wie er feststellt, eher zufällig "ins Schaufenster" gekommen ist: "Daniel Johnsson hatte sich in einem der letzten Trainings vor Saisonbeginn verletzt, wodurch sein Platz in der Linie 2 neben Fabrice Göldi und Paolo Riedi zu besetzen war. Die beiden Kollegen haben mich prächtig unterstützt", was dazu führte, dass Noël gleich "eingeschlagen" und im Startspiel gegen Ad Astra Sarnen den Führungstreffer erzielt hat. Dass er daneben aber auch ein gutes Spiel abgeliefert hat, wurde mit der Wahl zum "Best Player" dokumentiert. Und auch in den folgenden vier Spielen steuerte er jeweils einen Treffer bei. Diese Leistungen werden dem "Spätentwickler" ("ich habe erst 17-jährig körperlich einen wichtigen Schritt gemacht und bin auch selbstbewusster geworden", O-Ton Noël Seiler) den nötigen Auftrieb geben, auch in Zukunft, auch wenn der Schwede Johnsson wieder einsatzfähig ist, einen Platz im Team haben wird. "Aber ich weiss, dass ich noch hart arbeiten muss, um ein kompletter Spieler zu werden, so wie zum Beispiel Teamkollege Christoph Meier."

Diese Entwicklung kann auch helfen, die Enttäuschungen vergessen zu machen, wohl für die Lehrgänge der U19-Nati, nicht aber ins Kader aufgenommen worden zu sein. Immerhin reichte es inzwischen bereits zur Einladung zu einem U23-Nati-Zusammenzug.

Elterliche Unterstützung

Begonnen hat alles bei Unihockey Mittelland (Olten, Zofingen). Noël Seiler spielte Fussball, wurde aber von einem Kollegen auf das Unihockey aufmerksam gemacht. Schnupper-Trainings führten beim damals Siebenjährigen zur Erkenntnis, dass dies der auf ihn zugeschnittene Sport sei.

Obwohl klein und schüchtern, machte er seinen Weg und hatte das Glück, wie er selbst formuliert, "immer in der höheren Alterskategorie spielen zu können. Bei einem U17 Nati-Zusammenzug wurde er von Floorball Köniz entdeckt und animiert, einen Vereinswechsel vorzunehmen und dort in der U16 Leistungssport zu betreiben. Nachdem der Vater sich bereit erklärte, den Sohn nach den Trainings jeweils in Bern abzuholen, stimmte er dem Wechsel zu. "Die Hinfahrt von Schöftland nach Bern habe ich mit dem Zug gemacht, nach dem Training holte mich mein Vater mit dem Auto ab, und dies drei- bis viermal wöchentlich. Wenn ich mir heute überlege, in welchem Mass mich meine Eltern unterstützten, dann ist das schon krass. Ich bin ihnen unendlich dankbar dafür", betont Noël Seiler.

Pendeln gehört auch heute noch zu Noël Seilers Alltag. Er wohnt noch immer bei seinen Eltern in Schöftland, macht bei den PTT eine Ausbildung als "Logistiker Distribution" in Aarau ("Ich habe einen verständnisvollen Ausbildungsbetrieb, der mir entgegenkommt, Leistungssport betreiben zu können", O-Ton Noël) und bestreitet wöchentlich vier bis fünf Trainings in Zürich. Da ist Stehvermögen vonnöten.

Seiler ist kein unbekannter Name im GC Unihockey: Neben Fanionteam-Spieler Noël ist auch Vater Andi als Trainer des U18 Teams im GC tätig, dem auch Noël jüngerer Bruder Elia angehört und in der Fördergruppe für die U21 ist. Noël: "Ich hoffe, der Traum, gemeinsam mit meinem Bruder Elia in der GC NLA-Mannschaft zu spielen, geht zeitnah in Erfüllung."

Eugen Desiderato

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