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GC Tennis | 22.11.2019

TENNIS | BIS INS HOHE ALTER?...

...Fünf GC-Ladies zeigen jeweils dienstgmorgens in der GC Tennis-Halle in Zürich wie es geht. Die GC Seniorinnen messen sich im Doppel.

Nach einem giftigen Return von Helen Deck, folgt kurz darauf ein Stoppball-Konter der nicht immer lauffreudigsten Jutta Blass. Flink erläuft Lilian Sidler den Ball und vermag ihn gerade noch ins gegnerische Feld zu schieben. Mit eleganter Vorhand spielt Marlise Schleh den Ball durch die Mitte und gewinnt den Punkt für ihr Team. Nach rund eineinhalbstündigem, konzentriert gespieltem Match wird im gemütlichen Clubraum nur noch kurz geplaudert, denn der eine oder andere Ehemann wartet hungrig zu Hause auf's Mittagessen.

Ein Quartett mit "Aushilfe"

Seit rund zehn Jahren trifft sich das aktive Quartett jeden Dienstagmorgen zu einem Doppel. Fehlt eine der Spielerinnen springt seit einigen Jahren die sportliche Brigit Wehrli-Schindler ein. Die fünf Ladies scheinen sich dabei nicht nur beim Spiel um den gelben Filzball, sondern auch charakterlich zu ergänzen. Während die quirlige, talentierte Lilian die Truppe mit ihrem Kampfgeist auf Trab hält, bringt Jutta mit ihrer Übersicht und Effizienz Ruhe ins Spiel. Helen sorgt mit ihrer Bescheidenheit und Fürsorglichkeit für allgemeines Wohlbehagen und Harmonie, Marlise mit ihrer offenen Art für Geselligkeit und ihrem aparten Stil für eine Note Eleganz. Brigits nüchterne direkte Art führt schliesslich zu einer gewissen Gelassenheit innerhalb der Fünfer-Gruppe. Gemeinsames Ziel des sympathischen Quintetts sei der Wimbledon Veteranen-Damen-Halbfinal scherzen die Ladies augenzwinkernd. Ernsthaft fügen sie an, Motivation ihres Dienstag-Doppels sei die Bewegung, das Spiel, der Spass und das Gemeinschaftsgefühl. Dabei würden sie ihr Training ernst nehmen, betonen aber, nicht verbissen zu sein. Zählen können sie jedenfalls auf die Unterstützung ihrer mehrheitlich selber tennisspielenden Ehemänner – auch wenn sie, wie sie bekräftigen, ohne deren Unterstützung ihr Doppel nicht vernachlässigen würden. Gelegentlich nehmen die fünf Damen, mit und ohne Partner, an Clubevents wie der Ladies’ Night oder dem traditionellen Weihnachtsessen gemeinsam teil.

Lebenszeitverlängerung dank Tennis

Obschon sie mit reiferem Alter sporadisch mit dem Spielstand Mühe hätten und es bei einigen auch mit dem Hörvermögen etwas bergab gehe - weshalb lautes Zählen einen hohen Stellenwert habe - bedauern die Ladies, dass viele Gleichaltrige nur noch Golf spielen. Das fröhliche Quintett hofft jedenfalls noch viele Jahre Tennis spielen zu können, u.a. um den nachfolgenden Generationen gewissermassen als Beispiel für Tennis im Alter zu dienen. Dass dem noch lange so sein könnte, belegt die Langzeit-Studie Copenhagen City Heart Study,  gemäss welcher Ballsportarten wie Badminton, Fussball und Tennis eine bedeutende lebensverlängernde Wirkung zugesprochen wird. Mit knapp zehn Jahren Lebenszeitverlängerung ist dabei Tennis der Champion unter diesen Sportarten, gefolgt von Badminton (+6,2 Jahre) und Fussball (+4,7 Jahre). Im Vergleich dazu können Velofahrer zusätzlich auf knapp 4 Jahre, Jogger und Schwimmer auf etwas mehr als drei Jahre und regelmässige Besucher eines Fitnessstudios nur auf eineinhalb Jahre hoffen. Die Studie kann über die Gründe für dieses Ranking nur spekulieren. Allgemein haben Ballsportarten neben den positiven Effekten für Herz, Kreislauf, Muskeln und Koordination eine soziale und spielerische Komponente. Die Spieler trainieren nicht nur miteinander, sondern sie spielen mit- und gegeneinander, trinken und/oder essen nach dem Spiel zusammen und tauschen sich aus oder nehmen an (Club-)Anlässen gemeinsam teil. Weshalb nun gerade Tennis das Ranking unter den Ballsportarten anführt, ist umstritten (1). In der Studie unerwähnt ist der Golfsport, welchem vermutlich ähnlich positive Effekte wie dem Tennis zuzusprechen sind, auch wenn der Zeitaufwand zur gemeinschaftlichen Ausübung des Sports (z.B. auf einer 18- Loch-Golfrunde) erheblich erhöht und die körperliche Beanspruchung, insbesondere die Belastung der Gelenke, im Vergleich zu Tennis moderater ausfallen dürfte. Den sympathischen und dynamischen fünf GC-Ladies ist jedenfalls zu wünschen, dass ihre Ziele in Erfüllung gehen.

Chantal Coens

(1) Reynolds, Gretchen: The Best Sport for a Longer Life? Try Tennis, in: The New York Times, www.nytimes.com/2018/09/05/well/move/the-best-sport-for-a-longer-life-try-tennis.html, 5. September 2018.

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