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GC Fussball Sektion (Allgemeine Kategorie) | 31.08.2011

125 Jahre Grasshopper Club Zürich

Im August 1936 erzählte Hermann Nabholz, einer der drei Gründer, das Entstehen des Klubs in einer Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung NZZ.

"Im Selnau, wo wir damals wohnten, lernte ich meinen Freund Tom Griffith kennen. Unsere Freundschaft festigte sich rasch, da der junge Engländer in unserem Betrieb Lehrbub war. Wir kamen auf die Frage zu sprechen, wie wir junge Leute uns die freie Zeit lustig und angenehm vertreiben könnten Wir richteten unsere Blick auf den Sport, der damals besonders in England von sich reden machte, in der Schweiz aber nur wenig bekannt war, zumeist nur in Institutionen, namentlich in der welschen Schweiz, und auch dort zur Hauptsache unter englischen Zöglingen. Fröhlich sein, uns amüsieren, herumspringen - das war unser Ziel. Wir sprachen über die Möglichkeit einen Klub zu bilden. Uns beiden gesellte sich Pfister (der nachmalige Gründer einer Konsumgesellschaft) bei, und da gab es nun eine grossartige Sitzung im Café Stäubli in der Flössergasse. Die Sache wurde nach allen Seiten erwogen und besprochen. Festere Form nahm sie dann an bei einer zweiten Zusammenkunft in unserem Hause, der auch Vater Nabholz beiwohnte. Und er hörte nicht nur zu, sondern war Feuer und Flamme für unser Unternehmen. Er bekundete dies damit, dass er sich bereit erklärte, den Fussball und das nötige Material zu stiften, damit wir uns draussen im Sihlhölzli nach Herzenslust herumtollen konnten.

Eines war uns klar: Zum Fussballspielen gehörten mehr als drei. Wir fanden Kameraden in G. Hubbücher, H. Gesellin, Hasler, Severin, Goldschmied, Hans Wunderly, Max Hirzel, S. Hirzel, R. Vogel und Robinson. So richtig zünftig zu sein, das massten wir uns vorerst noch nicht an. Wussten wir doch nicht viel mehr, als dass man zwei Goals gegeneinander aufstellen musste, dass auf jede Seite ungefähr gleich viele Spieler zu stellen waren und dass man den Ball herumgingget, bis er in einem der Goals lag. Die eigentlichen Spielregeln wollte Tom Griffith besorgen.

Fürs erste musste ein richtiger Fussball her. Man musste ihn aus England kommen lassen und das besorgte das damalige Geschäft Anglo-American, das wenige Jahre später seinen eigenen Fussballclub gründete. Und als das Leder kam, da wussten wir zuerst nicht einmal, wie das Ding fachmännisch aufzublasen war. Wie wir zuerst probiert haben, das sei getrost der Vergangenheit überantwortet. Glücklicherweise traf auch eine Gebrauchsanweisung ein. Der alte Kutscher unseres Geschäfts machte uns vier Stangen zurecht, die wir als Goalpfosten aufpflanzten. Und so ging es hinein ins fröhliche, unbekümmerte, von Regeln und Verstössen unbeschwerte Fussballerleben im Sihlhölzli. Daselbst fand auch der erste Match gegen die Mannschaft der Polytechniker statt. Unser Team hiess entsprechend dem Gründungsbeschluss "Grasshoppers". Das Ergebnis: Kein erzieltes Tor; drei hart angeschlagene Spieler und ein erheblich ramponierter Torpfosten…"

Die GC-Fussballer haben ihren Sport bald verinnerlicht, der erste Meistertitel wurde 1898 gewonnen, 26 weitere sollten bis dato folgen und 18 Cupsiege. Und viele weitere Erfolge, u.a. zwei UEFA Champions League-Teilnahmen. Die Entwicklung verlief nicht kontinuierlich, es gab immer wieder Perioden, in denen keine Titel gewonnen wurden, die längste Durststrecke dauerte von 1956 bis 1971.

Die Fussballer blieben nicht alle allein. 1904 wurde die Ruder- und 1912 die Tennis-Sektion gegründet. Sukzessive kamen weitere dazu, als zwölfte und vorläufig letzte im vergangenen Jahr die Basketball-Sektion. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie betreiben Breiten- und Spitzensport. Das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben. 

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