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12.08.2020

Vorschau: GC Frauen starten beim FC St. Gallen-Staad

Nach langen 172 Tagen Unterbruch steht diesen Donnerstag im Schweizer Frauenfussball endlich wieder ein Ernstkampf auf dem Programm. Im Eröffnungsspiel der AXA Women’s Super League treffen der FC St. Gallen-Staad und der Grasshopper Club Zürich aufeinander.

Als die Unparteiische am Sonntag, 23. Februar 2020, um ca. 15.50 Uhr, in Basel die Partie zwischen dem FCB und den GC Frauen abpfiff, dachte wohl niemand, was im folgenden halben Jahr alles passieren würde. Die Zahlen der Covid-19-Pandemie stiegen täglich an, noch immer wusste man noch nicht so viel über dieses neu aufgetretene Virus. Das darauffolgende Heimspiel wurde erstmals verschoben. Um das Infektionsrisiko zu minimieren, wurde nachfolgend auf die obligate Begrüssung mit den Händen verzichtet. Als die ersten Schutzkonzepte standen und sich das Team im Abschlusstraining zum nächsten Spiel befand, kam die Meldung herein, dass der SFV-Spielbetrieb bis auf weiteres eingestellt wird. An diesem 13. März wurde dann auch gleich das Teamtraining eingestellt. Erst am 30. April war dann die Gewissheit da, dass die Saison abgebrochen wird.
Der Fokus konnte nun voll und ganz auf die neue Saison gerichtet werden. Doch auch hier kam vieles anders als man dachte. Mitte Mai wurde die damalige Führung an einer Sitzung in die Zukunftspläne einer neuen Gruppe eingeweiht. Von nun an sollte bei den GC Frauen alles anders werden, der ganze Betrieb sollte auf einen Schlag professionalisiert werden. Wenige Wochen später wurde mit einem grossen Pressebericht der ganzen Sache Nachdruck verliehen. Was dabei allerdings «vergessen» ging, die GC Frauen sind Teil der GC Fussball Sektion. Entsprechend muss die Vereinsverantwortliche von den Vereinsmitgliedern an einer Generalversammlung gewählt werden. Nach etlichen Gesprächen wurde dann genau ein Monat später wieder alles zurückgesetzt. Auch wenn zuletzt in Medienberichten analysiert wurde, dass bei den GC Frauen dadurch alles beim Alten bliebe, ist dies nicht korrekt. In der Zwischenzeit wurde der GC Fussball Sektionsvorstand neu gewählt, mit Claudia Donatsch wurde dabei die vorgeschlagene Person als neue Geschäftsführerin der GC Frauen gewählt. Anfang Juli konnte mit Sascha Müller der Wunschkandidat als neuer Trainer vorgestellt werden. Auch hier gibt es eine Neuerung, denn erstmals ist ein vollamtlicher Trainer bei den GC Frauen tätig. Und er stand dann beim Trainingsstart auch tatsächlich auf dem Platz. Starten konnte das Team allerdings nicht in der gewohnten Umgebung im GC/Campus. Um mögliche mannschaftsübergreifende Infektionen zu verhindern, wurde die 1. Mannschaft und die U21 der Männer, während dem Kampf um den Aufstieg, auf dem eigenen Trainingsgelände isoliert. Die Frauen zogen auf die Trainingsanlage, auf der seit Jahren bereits die Nachwuchsspielerinnen ihre Einheiten absolvieren. In Glattbrugg wurde auf Kunstrasen gestartet, zur optimalen Vorbereitung auf das Startspiel ermöglichte der Platzwart dann Einheiten auf dem mit Naturrasen bewachsenen Hauptplatz. Von den Massen überragt dieser gar die gängigen Masse der Männer Super League!

Und damit wird der Bogen gleich im doppelten Sinne auf das anstehende Eröffnungsspiel gespannt. Nachdem bei den Frauen praktisch niemand den Namenswechsel von Nationalliga A auf National League A mitbekommen hat, kommt nun auch die Liga der Frauen als Super League daher. Mit der AXA konnte erstmals auch ein Sponsor gefunden werden, daraus wird die AXA Women’s Super League, kurz AWSL. Das erste Spiel findet dann auch gleich in einem Super League-Stadion statt. Der kybunpark erhielt letztlich den Vorzug gegenüber dem altehrwürdigen Stadion Espenmoos. Es wäre wohl auch etwas zu kitschig gewesen, wenn die Trainer der beiden Teams, ausgerechnet an der Stelle als erstes aufeinandergetroffen wären, wo sie im Jahr 2000 als Spieler gemeinsam den Meisterkübel in die Höhe stemmen konnten.

Im Team von Marco Zwyssig ist es zu einigen Änderungen gekommen. Nicht mehr für grün-weiss auflaufen werden: Lena Göppel (USA), Janine Koretic (FFC Vorderland/AUT), Jessica Schärer (GC), Eleni Rittmann (noch offen), Marcia Andrade (Pause) und Patricia Willi (Rücktritt). Letzterer gelang es in der neuen Rolle als Sportchefin, Victoria Bischof aus Luzern zurück in die Ostschweiz zu lotsen. Im Weiteren stehen etliche Spielerinnen in den Jahrgängen 2000 bis 2004 neu im FCSG-Staad-Kader.

Ebenfalls viele Änderungen gab es im Kader der GC Frauen. Trainer Sascha Müller musste die Vorbereitung ohne die abgewanderten Stefanie Da Eira (YB), Malin Gut (Arsenal WFC), Lilia Rüegg, Noa Schärz (beide Beruf), Jamie-Lee von Allmen (FC Winterthur) und Flavia von Känel (FC Luzern SF Frauen) in Angriff nehmen. Neu zum Team sind Ana Maria Markovic (FCZ U21), Jessica Schärer (FCSG-Staad), Sarah Umiker (zurück vom FCRJ), sowie die beiden U19-Spielerinnen Aurélie Csillag und Dzenita Ramcilovic gestossen. Auf eine die das neue Trainerteam sicher noch so gerne verzichtet hätte, ist die Verletzungshexe. Neben Yllka Kadriu und Jasmin Wirthner, bei denen die Rückkehr erst in einigen Monaten zu erwarten ist, haben sich in den beiden letzten Testspielen auch noch Sarah Steinmann und Jessica Schärer eine Verletzung zugezogen. Bei ihnen bleibt zu hoffen, dass sich die Ausfallzeit nur im Bereich einiger Wochen hält.

In der letzten Saison duellierten sich die beiden Teams nur zwei Mal. Das Gast-Team nahm jeweils alle drei Punkte mit. Die GC Frauen werden alles in die Waagschale werfen, um diesen Trend fortzusetzen.

Anpfiff zur Partie zwischen dem FC St. Gallen-Staad und dem Grasshopper Club Zürich ist am Donnerstag, 13. August 2020, um 20.15 Uhr, im kybunpark in St. Gallen. Zu diesem Spiel sind maximal 1’000 ZuschauerInnen zugelassen, 600 Tickets gibt es im Vorverkauf unter tickets.fcsg.ch zu erwerben. Die Partie wird zudem live auf SRF2 übertragen.

Vor dem Spiel wird noch der Season Launch stattfinden. Es wartet noch die eine oder andere Überraschung auf die Fans des Frauenfussballs. Seid gespannt!

(rfr)

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