GC gegen Bellinzona: Knapp unterlegen
Zwei GC-Geschenke in der ersten Hälfte nahmen die Gäste aus dem Tessin dankend an: In der 27. Minute konnte sich Ciarocchi von der GC-Deckung lösen und eine Querflanke zur Führung der AC Bellinzona einschiessen. Und zehn Minuten später arbeiteten die Hoppers in der Defensive wieder zu wenig konzentriert und mussten das 0:2 durch Diarra hinnehmen. Viel mehr zeigten die Tessiner nicht, mussten sie auch nicht. Diese Führung gab ihnen die nötige Sicherheit, jetzt konnten sie das Spiel noch defensiver angehen - und auf Zeit spielen und auf Konter lauern. Die Grasshoppers ihrerseits haben in der Abschlusszone zu wenig Druck entwickelt, obwohl sie mehrheitlich in Ballbesitz waren.
Im zweiten Durchgang war der Wille der Hoppers, möglichst rasch den Anschlusstreffer zu erzielen, bis unters Tribünendach zu spüren. Und sie kamen zu Chancen: In der 57. Minute hatte Zuber mit einem Kopfball Pech, als dieser knapp am entfernten Torpfosten vorbeiflog und Graf in den Schuss hineinschlitterte - aber die berühmten Sekundenbruchteile zu spät kam. Pavlovic versuchte sich mit einem Weitschuss, den Gritti spektakulär zum Corner abwehrte. Und dieser Corner brachte zwei GC-Chancen in einer Szene, zuerst wehrten die Tessiner auf der Torlinie ab und der Nachschuss knallte von der Querlatte zurück - Vallori hate geschossen. Wir kennen alle den Spruch, wonach das Team, das die Tore nicht schiesst, Tore kassiert. Genau so auch im Stadon Letzigrund: Sermeter erlief ein weites Zuspiel und schüttelte zwei ihn verfolgende Hoppers ab und erzielte das 0:3. Dann aber konnten die GC-Fans, die das ganze Spiel über wie ein Mann hinter ihrem Team standen, endlich erstmals jubeln. Menezes bezwang mit einem Schuss aus 25 Metern den Tessiner Hüter. Ein Treffer, der die Moral bei den Grasshoppers wieder steigen liess und ein zweiter folgte - sieben Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit. Pavlovic traf aus 30 Metern. ACB-Hüter Gritti konnte dem präzisen Schuss nur noch nachsehen, wie er neben ihm einschlug. Dann hatte Hajrovic die Chance, den Ausgleich zu erzielen - aber der Ball flog aus aussichtsreicher Position übers Gehäuse. Kurz vorher wurde Graf durch eine Regelwidrigkeit im Strafraum zu Fall gebracht, der Pfiff des Schiedsrichters bleib stumm, also gab's auch nicht den fälligen Penalty. So blieb den Hoppers die Erkenntnis, dass sie erfolgreich sein können, wenn sie nicht nur eine Halbzeit - wie heute, die zweite - sondern über die gesamte Spielzeit hochkonzentriert spielen. Dann zwingen sie auch das Glück auf ihre Seite, von dem sie auch in diesem Spiel wirklich nicht begünstigt waren.
Die Grasshoppers haben sich Anerkennung für die Leistung in der zweiten Hälfte verdient, die GC-Fans ein grosses Lob und Dankeschön für ihre Unterstützung während des gesamten Spiels. Das sah auch Ciriaco Sforza so und erwähnte in der Pressekonferenz nach der Partie den tollen Support der GC-Fans während der gesamten Saison.
GC - AC Bellinzona 2:3 (0:2)
Stadion Letzigrund. - 3'100 Zuschauer. - SR Graf. - Tore: 27. Ciarrocchi (Edusei) 0:1. 38. Menezes (Eigentor/Schuss von Lustrinelli) 0:2. 62. Sermeter (Mattila) 0:3. 72. Menezes 1:3. 83. Pavlovic 2:3.
GC: Benito; Menezes, Vallori, Colina, Pavlovic; Salatic, Abrashi; Lang (61. Adili), Toko (61. Hajrovic), Zuber; Graf.
AC Bellinzona: Gritti; Siqueira-Barras, Mangiarratti, La Rocca, Thiesson; Edusei; Mattila (80. Mihajlovic), Sermeter, Diarra; Ciarrocchi (64. Konan), Lustrinelli (48. Frank Feltscher).
Bemerkungen: GC ohne Emeghara (gesperrt) sowie Cabanas, Callà, Smiljanic, Rennella, Voser, Silas, D'Angelo und Riedle (alle verletzt), Bellinzona ohne Pergl (gesperrt) sowie Gaspar und Zotti (beide verletzt). 61. Lattenschuss von Vallori. Verwarnungen: 43. Salatic (Reklamieren). 45. Siqueira-Barras (Fou