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28.02.2021

AWSL: Feiertag mit Last-Minute Sieg abgerundet

Die GC Frauen gewinnen das Heimspiel gegen den FC Luzern mit 2:1.

Samstagabend, Flutlicht, Vollmond und eisig kalter Wind. Da vor dem späten Anpfiff um 20 Uhr bereits zwei Endresultate der vorgezogenen 21. AWSL-Runde feststanden, konnten die GC Frauen und die Frauen des FC Luzern von ihren angestammten Plätzen fünf und sechs starten.

In der Woche vor dem Spiel war nicht die spannende Ausganglage Hauptthema, vielmehr sorgten die beiden Vereine mit Personal-News für Schlagzeilen. Am Dienstag gab FCL-Trainer Glenn Meier seinen Abgang zum Saisonende bekannt, am Donnerstag konnten die GC Frauen den Zuzug von U19-Nationalspielerin Ella Ljustina vermelden. Während es für Meier zum letzten AWSL-Gastspiel im GC/Campus kam, lief Ljustina zum ersten Mal für die Grasshoppers auf. Das Team der GC Frauen wurde an diesem Abend nicht wie sonst üblich von Laura Walker aufs Feld geführt, denn sie übergab ihrer Stellvertreterin Sarah Steinmann zur Feier des Tages die Captainbinde. Für Steinmann stand nicht weniger als das 250. Meisterschaftsspiel für den Grasshopper Club Zürich (ohne Vorgängervereine) an!*

Nach zwölf Minuten verzeichnete Ella Ljustina mit ihrem Kopfball nach dem Freistoss von Celina Tenini die erste Chance des Spiels. Kurz darauf sah Victoria Laino für ihr hartes Einsteigen die gelbe Karte (15.), es war nicht die einzige Szene im ersten Durchgang in der das Heimteam einen Schritt zu spät beim Geschehen war. Nach einer halben Stunde musste Laino dann vorzeitig vom Platz, eine Platzwunde über dem Auge zwang die Zürcherinnen zu einem frühen Wechsel. Während der kurzen Überzahlphase drehten die Gäste weiter auf und näherten sich ihrerseits einem Torerfolg. Wieder komplett folgten Umstellungen auf dem Feld, ein Luzerner Freistoss kam da nicht gerade gelegen. Irina Pando zirkelte den Ball in die Gefahrenzone. Nadja Furrer konnte diesmal nicht entscheidend klären, Sabina Jackson reagierte am schnellsten auf den Abpraller und brachte die Gäste mit 1:0 in Führung (37.). Mit einem von Tenini direkt in die Hände der Luzerner Keeperin gezirkelten Freistoss ging es in die Pause.

Mittlerweile lag auch das dritte Schlussresultat vor, der FC Basel blieb auch im sechsten Spiel in Serie sieglos, wodurch der vierte Rang für beide noch spielenden Teams in Sichtweite lag. Die GC Frauen kamen entschlossener auf den Kunstrasenplatz zurück, sie waren nun besser in den Duellen drin und konnten das Geschehen vermehrt in die Offensive verlagern. In der 57. Minute köpfte Yllka Kadriu einen Befreiungsschlag von Chantal Ruf zu Ana Maria Markovic, diese sah ihren Abschluss jedoch vom Pfosten abprallen. Direkt im Gegenzug führte Irina Pando einen Freistoss schnell aus, Rahel Sager tauchte allein vor Nadja Furrer auf, doch auch Luzerns Nummer 7 scheiterte mit ihrem Lattenschuss am Torgehäuse. Nur vier Minuten später konnte auf der anderen Seite Celina Tenini wieder einen Freistoss treten. Von Yllka Kadriu flog der Ball Ella Ljustina vor die Füsse, ihr Abschluss kam zu Ana Maria Markovic, die dem Treiben ein Ende setzte und zum 1:1 traf. Während die einen den Ausgleich bejubelten, lag Mitspielerin Kadriu am Boden. Sie verletzte sich bei der Landung ohne gegnerische Einwirkung und musste umgehend auswechselt werden. Nachdem sich letzte Woche im Testspiel bereits Sára Krisztin verletzte, steht mittlerweile über ein Drittel des aktuellen Kaders aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. An dieser Stelle wünschen wir allen neu verletzten baldige Genesung! Caroline Müller, die in den letzten beiden Partien ebenfalls vorzeitig vom Platz musste, kam für die letzten 25 Minuten neu ins Spiel. GC-Trainer Sascha Müller forderte sein Team in der Folge dazu auf «All In» zu gehen, denn mit einer erneuten Punkteteilung wäre man nicht entscheidend weiter gekommen. Als es langsam, aber sicher dennoch nach dem dritten Remis zwischen den beiden Teams aussah, konnten die Gäste nochmals einen Freistoss treten. Doch der Schuss ging im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los. Naja Glanzmann köpfte den Ball weg, Fiona Hubler übernahm, spielte zu Ella Ljustina, diese lancierte Ana Maria Markovic über links, diese schüttelte ihre Gegenspielerin ab und spielte in die Mitte zu Caroline Müller. Die GC-Topscorerin musste den Ball nur noch über die Linie drücken. 90. Minute, 2:1, Wahnsinn, was für ein Konter! Von der Ausführung des Freistosses bis zum Tor vergingen nur gerade 15 Sekunden. Der Treffer war dann auch nicht irgendeiner, es war Müllers hundertster persönlicher Treffer für die GC Frauen!* Nach weiteren drei Minuten war der Sieg dann perfekt.

Somit hatten nicht nur die beiden dienstältesten Spielerinnen einen Grund zu feiern, am 17. Geburtstag von Michelle Blöchlinger, der aktuell jüngsten GC-Spielerin, bescherte das Team dem Trainer auch gleich ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Mit den drei gewonnenen Punkten sind die GC Frauen nun fünf Punkte vor dem FC Luzern klassiert. Vor fünf Spielen lag man noch fünf Punkte hinter dem FCL.

In der nächsten Runde bestreiten die GC Frauen ein weiteres Heimspiel. Am 06. März 2021, gastieren die BSC YB-Frauen im GC/Campus.

* Eine Würdigung der beiden Spielerinnen folgt nächste Woche an dieser Stelle.

Bilder zum Spiel gibt es in der Galerie.

Presseschau:
SRF: Das 100. GC-Tor von Caroline Müller (Video-Highlight)
AWSL.ch: Highlights mit Stimmen zum Spiel


Telegramm:
GC Frauen – FC Luzern 2:1 (0:1)
GC/Campus, Niederhasli. 0 Zuschauer.
SR: Helbling, Marco. SRA1: Ringeisen, Manuel. SRA2: Mitrovic, Dragan.
Tore: 37. Jackson 0:1, 62. A. Markovic 1:1, 90. C. Müller 2:1.

GC Frauen: Furrer; Rauber, Walker, Glanzmann; Blöchlinger, Tenini, Laino (33. A. Markovic), Kadriu (65. C. Müller), Hubler, Steinmann; Ljustina (93. Brülhart).
Ersatz: Gehrig; Hofer, Karrer.
Nicht im Aufgebot: Csillag, Krisztin, Kuqi, Ramcilovic, Rittmann, Rutishauser, Schärer, Studer, Wirthner (alle verletzt/rekonvaleszent).

FC Luzern: van Weezenbeek; Wyser, Ruf, von Känel, Klotz; Jackson (89. Scherrer); Sager (65. Höltschi; 89. K. Markovic), Schnider (89. Häring), Bienz, Pando (77. Furger); Fölmli.
Ersatz: Konzett; Hadorn.
Nicht im Aufgebot: Keel, M. Müller, Graf, Remund, Romero, Vogl (alle verletzt/rekonvaleszent).

Verwarnungen: 15. Laino (Foul), 92. A. Markovic (Foul).
Bemerkungen: 57. Pfostenschuss A. Markovic. 58. Lattenschuss Sager. Spiel auf Kunstrasen.

(rfr)

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