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GC Rudern | 25.06.2021

NEUE WEGE IN DER RUDER-GRUNDAUSBILDUNG

Die Verantwortlichen der GC Sektion Rudern haben sich entschlossen, die Nachwuchsförderung mit einer neu organisierten Grundausbildung zu intensivieren, nachdem in Vergangenheit bei der Zahl von Neuzugängen an der Basis mehr oder weniger starke Schwankungen zu konstatieren waren. Schwankungen die sich jeweils auf allen Stufen und Altersklassen von den Junioren, über die U23 bis hin zur Elite und vor allem auch bei den aktiven Mitgliedern bemerkbar machen. Den Lead wird Headcoach Tom Böhme übernehmen, der während seiner Tätigkeit beim Deutschen Ruderverband in früheren Jahren eben in der Grundausbildung viel Erfahrung gesammelt hat und sich ab diesem Jahr ohnehin vermehrt bzw. ausschliesslich um die Jüngsten und Anfänger kümmern wollte.

Tom Böhme, seit anfangs April 2021 bietet die GC Sektion Rudern seinen Mitgliedern, allen voran Kindern und Jugendlichen eine neugestaltete Grundausbildung an. Warum?


Tom Böhme: "Das erste Zusammentreffen und die ersten Erfahrungen mit einer Sportart sind entscheidend, ob ein Kind oder ein Jugendlicher aber auch ein Erwachsener diese Sportart annimmt, sich intensiv mit ihr abgibt und ihr auch ein Leben lang treu bleibt. Damit diese ersten Schritte mit Spass und Freude von Erfolg gekrönt werden, braucht es seitens eines Sportvereins eine intensive Betreuung. Eine Betreuung durch erfahrene Sportlehrer mit einer klaren Zielsetzung aber auch einer gehörigen Portion Einfühlungsvermögen und Motivationsfähigkeit. Denn es genügt letztlich nicht, Anfänger quasi nebenher zum Leistungssport in den Leistungs-Sportgruppen zu betreuen. Es bedarf einer bedingungslosen Bereitstellung von Trainerressourcen und vor allem eines standardisierten Ausbildungskonzeptes inklusive Leistungsausweis."

Aber ist eine solche Aufgabe für Dich als langjährigen und erfolgreichen Trainer im Ruderrenn- oder Leistungssport nicht eine, sagen wir mal etwas «banale» Aufgabe?

"Ganz und gar nicht! Nach zig Jahren als Trainer im Leistungssport sehe ich immer deutlicher, dass es zur Ausbildung von Kindern nicht nur sehr viel Erfahrung und Kenntnisse braucht, sondern auch den Blick auf das Ganze im Sinne der Verbindung oder auch das Nebeneinander von Spass und Freude am Rudern generell und dem Leistungssport als Spitze im des Eisberges im besonderen. Denn Leistung im Sinne von, die 2000m Regattastrecke schneller als alle anderen Ruderer auf den Bahnen 1 – 6 zurückzulegen, greift meines Erachtens letztlich viel zu kurz. Ein Club wie der GC mit seiner Ruder Sektion braucht zwar wohl für die Aussenwirkung Erfolge an möglichst weit herum beachteten Regatten, doch das Gefäss von Gleichgesinnten, die eine der schönsten Sportarten überhaupt lieben und ausüben möchten, zu nähren, braucht es mehr. Es braucht Mitglieder mit der Fähigkeit alleine oder eben im Team ein schlankes Rennruderboot effizient und im «Flow» über das Wasser bewegen zu können. Nur dann erfolgt die gewünschte Rückkoppelung, die wir gemeinhin mit Spass, Freude und Genugtuung bezeichnen und die uns miteinander im Club verbindet."

Wo siehst Du allfällige Schwierigkeiten bei der Umsetzung Deiner Vorstellungen und Pläne?

"Jede Saison eine genügend grosse Zahl Interessierter zu werben und zu gewinnen, ist nicht immer leicht, da für die Erlernung unseres Sports Disziplin und Beharrlichkeit, aber auch Spass und Freude eingefordert werden muss. Dass das grosse Angebot an alternativen Freizeitbeschäftigungen – zurzeit zwar durch Corona etwas reduziert – die Sache nicht leichter macht, auch bei misslichen Verhältnissen auf dem See Kindern und Jugendlichen Rudern beibringen zu wollen, ist wohl kaum mehr erwähnenswert. Hier bin ich gefordert, eben Disziplin, angepasst an die Zeit und den Rahmen zu fördern, ohne Spass und Freude aufs Spiel zu setzen."

Wie siehst Du denn den Übergang von der Grundausbildung zum Leistungssport, nicht jedes Kind oder jeder Jugendliche will zum Leistungssport, oder ist dafür nicht geeignet.


"Ja, das ist eine gewisse Herausforderung. Das eine ist, Talente zu erkennen – dabei kommt es ja nicht nur auf die physischen Voraussetzungen an – das andere diese richtig zu fördern aber auch «Antitalenten», die vielleicht auch gerne ihre Möglichkeiten im Wettstreit mit anderen ausloten möchten, nicht einfach den Leistungssport und den Gedanken des Leistungssports vorzuenthalten. Wir wollen dazu die Grundausbildung immer nahe und in Anbindung an den Leistungssport anbieten und den Anfängern nach Erreichen einer gewissen Ausbildungsstufe die Möglichkeit geben, an Wettkämpfen, wie nationalen Regatten wie den Herbstregatten oder auch der Clubregatta oder internen Regatten teilzunehmen und erste "Leistungs-Sportluft" zu schnuppern. Hier soll das Wollen und nicht die Eignung zum Spitzenruderer entscheidend sein. Macht es den Kindern und Jugendlichen des Junioren-Club dann Spass zu regattieren, werden sie gezielt an das Aufbautraining im Leistungssport herangeführt und können dann in die Leistungs-Sportgruppen ab U15 wechseln."

newshopper / desi-.

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