HANDBALL-PODCAST GEWÄHRT SPANNENDE EINBLICKE HINTER DIE KULISSEN
Die Handball-Grössen Adrian Blättler, Nicolas Suter und Tim Bornhauser haben im April den neuen Handball-Podcast «Garderobe Gschwätz» lanciert. Blättler, der seit Sommer 2022 bei GC Amicitia spielt, und Nicolas Suter, der 2015 bis 2017 für GC auflief, sprechen im Interview über die Entstehung des Podcast, über Stolpersteine und überraschende Reaktionen.
Wie kommen drei Handballer dazu, einen eigenen Podcast auf die Beine zu stellen?
Nicolas: In unserem Team gibt es einen vierten Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte. Er ist im vergangenen Herbst mit der Idee auf mich zugekommen, einen Podcast zu machen. Kurz vor Weihnachten habe ich die Idee Tim Bornhauser vorgestellt. Und im Januar haben wir bei einem Jass in Andermatt auch noch Adi ins Boot geholt.
Adrian: Ich war sofort Feuer und Flamme. Der Handball erlebt momentan einen Aufschwung, und mit einem solchen Podcast können wir etwas zu dieser Bewegung beitragen. Dabei wollen wir der Öffentlichkeit Geschichten und Hintergrundinformationen zugänglich machen. Weil aber keiner von uns Erfahrungen mit Podcasts hatte, mussten wir uns zuerst alles selbst beibringen.
In der ersten Folge habt Ihr den Bundesliga-Spieler Samuel Röthlisberger ans Mikrofon geholt. Ist alles nach Plan verlaufen?
Adrian: Vom Ablauf her hat es gut funktioniert, wir konnten gleich die erste Aufnahme verwenden. Allerdings muss man dazu sagen, dass wir zuvor bereits zwei Probefolgen aufgenommen haben, aus welchen wir viel lernen konnten. Doch auch bei der Folge mit Röthlisberger kamen wir kurz ins Schwitzen, als wir realisiert haben, dass beim Gespräch vier einzelne Tonspuren aufgenommen worden waren. Nachdem wir sie etwas mühsam zusammengeschnitten hatten, waren wir aber zufrieden mit dem Resultat.
Ihr kennt Samuel Röthlisberger gut. Habt Ihr im Gespräch trotzdem Dinge erfahren, die Euch überrascht haben?
Adrian: Für mich war beispielsweise neu, dass es bei der Bundesliga in Deutschland noch immer ein Probetraining gibt. Ich dachte, wenn beispielsweise der TVB Stuttgart einen Spieler für geeignet befindet, sei die Sache bereits in trockenen Tüchern.
Nicolas: Mir war vorher hingegen nicht bewusst, wie unkompliziert für Samuel der Weg nach Deutschland und in die Bundesliga war. Das zeigt, dass auch Glück und Zufall im Sport eine wichtige Rolle spielen.
Welche Reaktionen haben die ersten Folgen ausgelöst?
Nicolas: Die Reaktionen waren durchwegs positiv. Nun, da wir mit Cédrie Tynowski aus Winterthur bereits eine weitere Folge publiziert haben, hören wir auch oft, dass wir uns von der ersten zur zweiten Folge bereits verbessern konnten.
Adrian: In der zweiten Folge hat uns Cédrie erzählt, dass er als Junior auf vielen Hochzeiten getanzt hat, nicht Nein sagen konnte und es deshalb heute wichtig findet, dass die Gesundheit der jungen Spieler ganzheitlicher betrachtet wird. Die Mutter eines 15-jährigen Handballers hat sich danach bei uns gemeldet und betont, wie wertvoll solche Einblicke seien, weil sie sich jetzt viel besser vorstellen könne, wie es ihrem Sohn geht. Solche Feedbacks freuen uns sehr.
Adi, Du bist im Kader von GC Amicitia und arbeitest als Projektleiter und Gebäudetechnikplaner Sanitär. Wo nimmst Du die Zeit und Energie für den Podcast her?
Adrian: Für mich ist der Podcast eine tolle Abwechslung. Die Produktion eines Podcast bedeutet für mich etwa zwei Stunden Aufwand. Zwei Stunden, die ich wohl nicht besser nutzen könnte.
Nicolas, Du hast Dich letztes Jahr vom aktiven Handball verabschiedet, um Dich auf Deine berufliche Laufbahn als Berater bei einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen zu konzentrieren. Vermisst Du die Zeit auf dem Spielfeld?
Nicolas: Nein, ich vermisse die aktive Zeit nicht. Ich hatte einen tollen Karriereabschluss und fühle mich jetzt ganz wohl in der Rolle des Zuschauers. Der Podcast ermöglicht es mir zudem, mit einem Fuss im Handballzirkus zu bleiben.
Könnt Ihr schon verraten, welche Gäste Ihr als nächstes vor das Mikrofon holt?
Adrian: Da wir den nächsten Gast immer mit einem Ratespiel auf Instagram ankündigen, können wir dazu noch nichts sagen. Aber wir haben ein paar wirklich spannende Persönlichkeiten in petto.
Pamela Schefer