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GC Handball | GC Fussball | 24.01.2020

HANDBALL | GC AMICITIA AUS MITGLIEDERSICHT

GC Amicitia wollte von seinen Mitgliedern wissen, wie sie ihren Verein sehen. Was ist wichtiger: Dass GC Amicitia Zürich in den höchsten nationalen Ligen mitspielt, oder dass eine solide Basis für den Handballsport geschaffen und mit einer breit abgestützte Nachwuchsabteilung die Zukunft des Vereins gesichert wird? Das Ergebnis hat die Ziele der Handball Sektion klar bestätigt – Breite kommt vor Spitze.

Die Ausrichtung des Vereins konzentriert sich ebenso auf eine konsequente Förderung von Juniorinnen und Junioren, wie auf den Leistungsbereich. Ganz im Sinne des Grasshopper Club – polysportiv, breit abgestützt, volksnah wie auch leistungsbetont.

Prolog zur Umfrage

Aus dem Umfeld der ersten Mannschaft wurden verwirrende Stimmen laut: Bei GC Amicitia Zürich wäre nur das NLA Team der Männer relevant – alles andere nebensächlich. Solche Statements verunsicherten und verärgerten die Verantwortlichen für die Bereiche der Frauen und des Nachwuchses. Ganz klar – Aussagen in dieser Richtung signalisierten eine klare Geringschätzung gegenüber deren Bereiche sowie deren Arbeit. Ausserdem widersprachen sie dem ursprünglichen Ideal des Grasshopper Club. Der Vorstand und die Geschäftsführung wollten es deshalb genau wissen. Denkt der Grossteil der Mitglieder wirklich in erster Linie an den Leistungsbereich oder geht es ihnen um den Sport, dessen Förderung und das vereinte Erreichen von Zielen – unabhängig davon, auf welcher Stufe, bei den Frauen oder den Männern. Wie stark lebte das zusammenführende Vereinsdenken unter unseren Mitgliedern? Eine Umfrage sollte Klarheit bringen.

Zeitgemässe Ausrichtung – moderne Tools

Verschiedene Strukturen beim Grasshopper Club scheinen etwas in die Jahre gekommen und teilweise auch unflexibel. Mit der Zeit gehen heisst, Innovationen nutzen, die Sinn machen sowie Nutzen bringen – und bewährte Traditionen eines Sportvereins in die Neuzeit zu transportieren. Vereint, effizient organisiert und konzentriert auf die sportlichen Ziele.

Viele administrativen Arbeitsgänge des Mitgliederwesens wurden bei GC Amicitia noch immer manuell und zeitintensiv durchgeführt. Dass mit konsequenter Digitalisierung nicht nur viel Zeit eingespart, sondern auch Fehlerquellen und Leerläufe vermieden werden können, liegt auf der Hand. Also wurden sukzessive neue, zeitgemässe Tools eingesetzt, klare Zuständigkeiten definiert und somit die Organisation optimiert.
Folglich bedienten wir uns auch bei der Umfrage der digitalen Technologie. Monkey Survey heisst eine zeitgemässe Online-Plattform, auf der solche Umfragen einfach und effizient durchgeführt sowie ausgewertet werden können. Wir formulierten gezielte Fragen und verschickten den Fragebogen an die Mitglieder.

Einstieg zum Einstimmen

In der ersten Frage baten wir die Mitglieder, die ihnen bekannten Sektionen des Grasshopper Club aus dem Stegreif zu nennen. Klar, dass es hier ehrliche Antworten gab und auch Kandidaten, die im Internet nachguckten und alle 12 Sektionen nannten. Eine irrelevante Frage? Wir wollten bloss zu Beginn ein Zeichen setzen, um die polysportive Ausrichtung und weltoffene Haltung des Clubs zu unterstreichen. In der Breite liegt die Stärke des GC – und dann folgten die relevanten Themen unserer Umfrage «GC Amicitia Zürich – breit oder spitze?»

Die Meinung der Mitglieder zählt

Über 80 Prozent der Mitglieder sehen GC Amicitia Zürich insbesondere als Verein mit einer guten Nachwuchsförderung. Auf diesen Bereich legen wir grossen Wert, denn der Nachwuchs ist das Herz eines Vereins, während die Teams in den höchsten Ligen als Aushängeschilder dienen. Und wenn es um die wichtigsten Bereiche innerhalb des Vereins geht, schwingt der Nachwuchs gleich mit mehr als 90 Prozent der Stimmen obenauf. Ein klares Bekenntnis für eine konsequente Förderung der Juniorinnen und Junioren. Bei der Frage nach den wichtigsten Bereichen folgte an zweiter Stelle mit 45 Prozent die NLA Mannschaft und auf Platz drei mit 25 Prozent die Frauen der SPL 1. Ein sehr gutes Ergebnis für die Frauen, wenn man bedenkt, dass nur gerade knapp ein Viertel der Mitglieder weiblich sind. Was das SPL 1 Team betrifft, so unterstützen rund 80 Prozent den mutigen Weg, einen Neuanfang mit jungen, talentierten Spielerinnen – zum Grossteil aus den eigenen Reihen – zu wagen. Das ist vorbildliche, praktizierte Nachwuchsförderung, auch wenn sie nicht auf Anhieb Spitzenplatzierungen bringt.

Potenzial gesucht

Wir fragten ganz konkret, ob bei GC Amicitia Zürich genug dafür getan wird, um den eigenen Nachwuchs in die höchste Spielklasse zu führen. Was den Bereich der Frauen betrifft, so ist das Nachziehen von Talenten vollauf gewährleistet. Der Nachwuchs der Frauen und der Männer wie auch das Team der SPL 1 gehören zur Handball Sektion – und damit ist die direkte Verbindung nicht nur gegeben, sie wird auch genutzt. Die NLA Mannschaft wird jedoch von einem separaten Vorstand geführt und die direkte Einbindung der eigenen Junioren wird wenig wahrgenommen. Dementsprechend fallen die Werte in diesem Teil der Umfrage aus: im Prinzip gut, aber mit Luft nach oben. Hier wird der Verein nach praktikablen Lösungsmodellen suchen müssen.

Digital vernetzt – aber vereint aktiv

Obwohl die jungen Leute fast nonstop über die Social Media miteinander verbunden sind und auch über diese Kanäle miteinander kommunizieren, ist das Bedürfnis nach gemeinsamen Aktivitäten im Verein auch ausserhalb des Sportbetriebs gross. Das zeigte ein weiterer Teil unserer Umfrage. Die Handball Sektion hatte konsequent damit begonnen, Anlässe sowie Aktivitäten im Verein durchzuführen. Der traditionelle Sponsorenlauf wurde im letzten Jahr attraktiver gestaltet und das resultierte in einem gesteigerten Publikumsinteresse. Im Dezember 2019 wurde ausserdem ein Raclette-Plausch in der Saalsporthalle durchgeführt, der sich ebenfalls positiver Resonanzen erfreute. Die Umfrage zeigte, dass solche gemeinsamen Erlebnis von der Mehrheit der Mitglieder als wichtig erachtet werden.

Hervorragende Zahlen

Die Umfrage der Handball Sektion wurde an rund 650 Mitglieder verschickt und etwa 300 hatten daran teilgenommen, obwohl die Teilnahme freiwillig war und keine Incentives fürs Mitmachen in Aussicht gestellt wurden. Das ist marketingtechnisch betrachtet eine sehr hohe Rücklaufquote. Und ein Signal dafür, dass der Verein den Mitgliedern am Herzen liegt. Sie nutzen die Gelegenheit zur Mitsprache und möchten an der Zukunft von GC Amicitia Zürich aktiv teilhaben.
Die Ergebnisse haben klar zum Ausdruck gebracht, dass die Ziele der Handball Sektion von einer überwiegenden Mehrheit geteilt wurden. Ein gesunder Verein baut auf dem Nachwuchs und pflegt das Vereinsleben.

Populär statt elitär

Bei seiner Gründung zielte der GC anfänglich darauf ab, in erster Linie den Rasensport den Zürcherinnen und Zürchern näher zu bringen. Daraufhin wurde der polysportive Gedanke weiter kultiviert. Sport als sinnvolle Betätigung fürs Volk – und ein attraktives Freizeitangebot für die Jugend. Das sind Ziele, die es weiter zu verfolgen gilt. Leistungssport ist nur die Spitze – das Fundament hingegen ein breit abgestütztes Programm für alle.

Diese Denkweise hat sich aus unserer Sicht in letzter Zeit zu stark auf den Spitzensport konzentriert. In den wirtschaftlich fruchtbaren Jahren war dies eine gute Geldquelle und Sponsoren waren leichter zu finden als heute. Doch mit den gemeinhin gestiegenen Kosten und den teilweise überhöhten Gagen von Spitzenspielern ist es immer schwerer geworden, in den hohen Ligen mitzuhalten und dafür genügend Mittel zu generieren.
Hier gelangen wir zu einem Punkt, den wir zuvor bereits angesprochen hatten. Es muss nicht alles zeitgemäss umgekrempelt werden – gewisse Grundideen sollen durchaus weiter Bestand haben. Nur das Umfeld und die technische Entwicklung haben geändert. Es ist in vielen Fällen angebracht, das Gute bewahren und bloss an die neuen Bedingungen anpassen.

Richtungsweisende Impulse

Oft macht sich bei den Führungspositionen eine gewisse Bequemlichkeit breit. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist durchaus hilfreich, um Ziele anzustreben – es darf jedoch niemals unterlassen werden, um sich zu schauen und den eigenen Standpunkt immer wieder zu hinterfragen. Sport ist Bewegung und das Leben Veränderung. Auf vergangenen Lorbeeren sitzenzubleiben ist genauso falsch, wie verbissen den Erfolg zu suchen. Es braucht Übersicht, Verständnis, Intuition und das Gespür für die Situation, um einen Verein vorwärts zu bringen sowie zusammen zu halten.

Vielleicht ist eine Umfrage unter den Mitgliedern eine Option für weitere Sektionen des Grasshopper Club? Klar ist in jedem Fall, dass ein Verein von seinen Mitgliedern lebt.

Thomas Ritter
Pressestelle GC Amicitia Zürich

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