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GC Fussball Sektion (Allgemeine Kategorie) | 28.08.2012

Fan-Symposium: Dialog statt Konfrontation

Rund 140 Leute aus den Bereichen Sport, Politik, Wirtschaft und Fans sind der Einladung des BSC YB gefolgt und haben am Fansymposium im Stade de Suisse in Bern teilgenommen. Darunter war auch der Grasshopper Club Zürich mit Matthias Welte vom Fanprojekt GC und Stefan Schläppi, COO, adäquat vertreten. Am Fansymposium tauschten Klub- und Ligaverantwortliche, Fan-Vertreter und Polizei ihre Ansichten über die Themen Sicherheit, Gewalt und das Abbrennen von Feuerwerk aus - mit dem Ziel, den Dialog zu fördern, Vorurteile abzubauen und das gegenseitige Verständnis weiter zu fördern.

«Jedes Wochenende finden in der Schweiz zig Tausende Fussballspiele statt», erörterte Claudius Schäfer, CEO der Swiss Football League, in seiner Rede. Die allermeisten Begegnungen verliefen friedlich, doch Medien und Politik beschäftigten sich vor allem mit den seltenen unliebsamen Zwischenfällen. Diese gibt es durchaus, auch wenn die Gewalt in den letzten vier Jahren statistisch nicht zugenommen hat. «Wir wollen die Täter verfolgen, aber wir sind gegen Kollektivstrafen», betonte Christian Schöttli als Sicherheitsbeauftragter des Verbandes und der Liga. Er wiederholte dabei die Kritik der Swiss Football League an wenig hilfreichen politischen Massnahmen wie der generellen Bewilligungspflicht für Fussballspiele und der Abschaffung der Transportpflicht seitens SBB. Von beiden Massnahmen sind die Vertreter des Grasshopper Club Zürich ebenfalls wenig überzeugt. Die Liga wolle unter anderem die Fanarbeit fördern, besser kommunizieren, die Stadion-Infrastruktur modernisieren und die Vorgehensweisen der Klubs besser aufeinander abstimmen, rief Schöttli in Erinnerung. Ziel seien «friedliche Spiele mittels Kooperation». Auch der Grasshopper Club Zürich setzt in seiner erfolgreichen Fanarbeit intensiv auf den konstruktiven Dialog mit ihren Fans.

Für Begeisterung sorgten am Symposium – nebst Schriftsteller Pedro Lenz – die Fans selber, die sich mit einem 20-minütigen Dokumentarfilm gekonnt in Szene setzten. Wer nun selber wissen wolle, wie es im Fansektor wirklich zugehe, solle doch einfach einmal hingehen, erklärte ein Fan – «gefährlich ist das nicht», dafür aber weit sinnvoller als immer nur «den Medien zu glauben». Im Verlauf der rund dreieinhalbstündigen Veranstaltung stellte sich unmissverständlich heraus, dass alle Beteiligten ein grosses gemeinsames Ziel haben: Friedliche Spiele.

Das besuchte Fansymposium stellt für den Grasshopper Club Zürich eine der zahlreichen Aktivitäten rund um gelebte Fankultur und Sicherheitsfragen dar. Das Fanprojekt GC ist in enger Zusammenarbeit mit der Klubführung bestrebt, einen aktiven Beitrag zu einer sachlichen und lösungsorientierten Diskussion in allen Themengebieten der Fanszene beizusteuern. (sts)

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