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GC Fussball Sektion (Allgemeine Kategorie) | 08.08.2011

Ciriaco Sforza im Interview

Ciriaco Sforza bezieht einen Tag nach dem 0:6 gegen den FC Zürich in einem Interview auf www.gcz.ch Stellung und verspricht, dass aus dieser deutlichen Niederlage die richtigen Schlüsse gezogen werden und das Team einen wichtigen Schritt vorwärts macht.

 

Ciriaco Sforza, haben Sie Ihre Sprache wieder gefunden?

Ciriaco Sforza: "Ich habe auch gestern nach der für uns wirklich unerfreulichen Partie gesprochen, mir aber auch das Recht herausgenommen, unter dem Eindruck der Emotionen heraus keine Beurteilungen abzugeben. Es gibt auch für einen Trainer den Zeitpunkt, zunächst einmal alle Eindrücke zu sortieren und sich über die weiteren Schritte klar zu werden. Dafür bitte ich um Verständnis."

Warum kamen die Hoppers im Derby nicht auf Touren?

"Eine schlüssige Antwort habe ich noch nicht parat. Wir werden dies in individuellen Gesprächen mit den Beteiligten versuchen zu eruieren. Sicher ist, und das habe ich schon vor dem Spiel gesagt, der FC Zürich verfügt über eine ausgeglichene, technisch und läuferisch starke Mannschaft. Und sie ist eingespielt, hat nicht umsonst in der letzten Saison um den Titel gespielt, und wird dies auch in dieser Saison tun. In der noch kurzen Saison war der FCZ klar unter Wert klassiert. Und am Sonntag lief alles nach Plan für ihn. Begonnen beim früheren Führungstreffer und endend bei unseren individuellen Fehlern und der ausgebliebenen Reaktion, sich mit aller Macht gegen eine drohende Niederlage zu stemmen."

Warum kam es zu diesen Zerfallserscheinungen, die von vielen auf der Tribüne als Arbeitsverweigerung bezeichnet wurden?

"Arbeitsverweigerung ist mit Sicherheit der falsche Ansatz. Es war eher eine Lähmung festzustellen, vielleicht auch ein Überraschungsmoment."

Was waren Ihre Beweggründe, keine Auswechslung vorzunehmen?

"Ich habe den Spielern in der Pause erklärt, dass ich mit der Leistung der ersten Halbzeit absolut nicht zufrieden war. Und ich gab ihnen auch die Gelegenheit, sich im zweiten Durchgang zu rehabilitieren. Das habe ich deutlich ausgesprochen und die Spieler haben den Auftrag angenommen. Ich wollte sehen, wer schon soweit ist, die weitere Welle zu tragen, die  bedeutet, dass auf dem Platz Entscheidungen zu fällen sind. Die Spieler müssen im Spiel umsetzen, was die Woche über trainiert wurde. Nach meinen Feststellungen geben noch zu viele Spieler Verantwortung bezüglich ihrer Leistung jemandem anders. Diese Verantwortlichkeiten müssen geklärt werden. Der Spieler muss wissen, dass er selbst verantwortlich ist für die Leistung auf dem Platz. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort, wonach zuerst vor der eigenen Türe zu kehren ist. Und wenn er mit gewissen Dingen nicht einverstanden ist, oder gewisse Vorgänge nicht versteht, dann muss er sich an den Trainer wenden. Also, selbstverantwortlich handeln."

In der Kritik stehen auch die Neuzugänge...

"Auf personelle Diskussionen lasse ich mich öffentlich nicht ein. Wir sind am Anfang der Saison, den neuen Spielern muss eine Angewöhnungszeit gewährt werden. Sie müssen sich auf ein System einstellen, sie müssen sich den Trainingsmethoden anpassen und, und, und. Und dann gibt es ab und zu auch andere Probleme, die das Leistungsvermögen oder die Konzentration eines Spielers beinträchtigen können. Diese sind uns bekannt und uns ist auch bewusst, dass wir unsere Spieler in solchen Situationen betreuen und auch beschützen. Glauben Sie mir, wir haben die Situation im Griff. Eine 0:6-Schlappe ist eine Riesenklatsche, vor allem in einem Derby. Das macht die GC-Fans hässig, sie zweifeln am GC-Herz der Spieler. Dafür habe ich vollstes Verständnis. Niederlagen können passieren, rabenschwarze Tage auch. Fallen kann man, aber man muss wieder aufstehen. Will heissen, unsere vorrangige Aufgabe ist, daraus zu lernen. Wenn wir das schaffen, woran ich nicht zweifle, kommen wir einen Schritt weiter."

Wie gehen Sie diese Woche an?

"Einige Spieler sind in internationalen Einsätzen beschäftigt, die anderen trainieren, wie immer, konzentriert. Und wir werden die Vorbereitung des nächsten Spiels angehen."

Was kann der GC-Fan von den Spielern in den nächsten Auftritten erwarten?

"Dass sie die richtigen Schlüsse aus der Derby-Niederlage ziehen, aber nicht nur die Spieler, auch der Staff, das gesamte Umfeld."

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